Hallihallo!
Ich sitze hier und friere ein bisschen, dabei sind 23°C in der Wohnung, aber das ist vergleichsweise kalt. Bis Mittwoch hatten wir bis zu 28°C in der Wohnung und draußen war es auch bissel sommerlich. Mittwoch gabs dann Gewitter und seit dem ist es kälter. Donnerstag gabs Dauerregen. Heute wars sonnig, aber nur 10°C oder so.
Vor 2 Wochen Montag bis Mittwoch war noch mal Mittelalter angesagt, und da war erste Woche wieder recht voll. Mittwoch war ich abends bei der Jugendauszeichnungsverleihung. Ich war für eine Auszeichnung nominiert, habe aber nicht gewonnen. Ich habe ein Zertifikat bekommen und von Tish und Joe Ashton Rosen. Die beiden meinten: "Für uns bist du der Gewinner." Es war schön, dass die beiden und Joey Tucker da waren. Taz war leider krank.
Donnerstag war dann endlich ruhiger. Ich hab mich mit Taz getroffen und war abends bei meinem Jugendtreff. Freitag war noch ruhiger: ich war einkaufen und habe Taz besucht. Aber trotzdem war ich extrem müde.
Samstag waren wir zum Abendbrot wieder bei Taz und obwohl ich völlig fertig war, sind wir noch tanzen gegangen. Keine gute Idee. Das Licht und die lauten Bässe haben mir Übelkeit verursacht und meine Beine haben gekrampft. Vermutlich bin ich doch mehr übermüdet vom ständigen Nachts aufwachen, als ich dachte. Doug's Nachmittagsschichten tuen weder mir noch Doug gut: Er schläft zu wenig weil er früh durch mich wach wird und ja zum Teil versucht, mit mir aufzustehen, damit wir ein bisschen Zeit miteinander verbringen können. Und ich werde jede Nacht wach, wenn er 2 - 4 Stunden nach mir ins Bett kommt und ich hab ja eh Probleme mit durchschlafen. Ich hab samstag nacht dann eine von meinen noch übrigen Schlaftabletten genommen und hab dann bis Sonntag nachmittag gepennt. Es hat ein bisschen geholfen, aber zu oft will ich das nicht machen.
Meine Kaja in der deutschen Schule scheint sich tatsächlich besser konzentrieren zu können, seit sie Medikamente für ihre Aufmerksamskeitsstörung bekommt. Ich hoffe aber, dass sie irgendwann auch ohne Medikamente zurecht kommt. Vorerst scheint es aber die beste Lösung zu sein und da ich weiß wie sehr die Eltern sich um nicht-medikamentale Lösungen bemühen, denke ich, dass es für Kaja gar nicht so schlecht aussieht.
In dieser Woche gab es dann für mich einige tolle und aufregende und leider auch eine schlechte Erfahrung. Nachdem ich Montag nochmal als Helfer nur zugesehen habe, habe ich Dienstag nachmittag planmäßig den Unterricht für eine Schulklasse im Museum zum Thema Gesundheit übernommen. Mein Kollege Dave saß zwar mit im Zimmer, aber den Unterricht habe ich bis auf ein Lied und das Smoothie-machen allein gemacht. Aufregend und spannend! Erstaunlich wie viel 2/3. Klässer schon über die inneren Organe wissen und wie viele Fragen sie haben! Erstaunlich auch an wie viele Details ich mich erinnere, auch wenn ich das letzte Mal vor Jahren darüber gelesen habe. Mein größtes Problem war tatsächlich, dass mir ein paar englische Namen von kleineren Organen/Körperteilen nicht eingefallen sind (Luftröhre, Zwerchfell und Speiseröhre - alle 3 Begriffe hätte ich laut Unterrichtsplan gar nicht wissen müssen, aber die Kinder haben halt danach gefragt...). Vor dieser Stunde hatte ich auch aus dem Stehgreif einen Gruppenteil im Vormittagsprogramm (ein Detektivspiel mit Info zur Mülltrennung für Kindergartenkinder) übernommen, weil meine Kollegin Kim sonst allein 30+ Kinder zu 3 Stationen hätte führen müssen. Beide Programme sind gut gelaufen und ich war ein bisschen stolz auf mich. Am Abend war ich dann zum Unterricht in der Literacy Group und da war eine Zwischenbesprechung und ich habe unheimlich gutes Feedback von meiner Schülerin bekommen und meine Chefin hat sich doll bei mir bedankt.
Mittwoch war ich dann zum ersten Mal beim Aquafit mit John, der als Blinder dort Hilfe braucht, weil er die Kursleiterin nicht sehen kann. Ich hab ihm die Übungen beschrieben und weil er auf einem Auge ein kleines bisschen sehen kann, habe ich die Übungen auch selbst mitgemacht, sodass er bei mir gucken kann, wie er die Arme und Beine bewegen soll. Krafttraining im Wasser ist gar nicht so einfach wie gedacht und Doug hat definitv falsch damit gelegen, dass Aquafit kein Sport und nicht anstrengend sei.
Gestern bin ich dann nur in der Bibliothek gewesen, aber ansonsten habe ich hauptsächlich zuhause gelesen.
Die schlechte Erfahrung ist weit weniger erfreulich: Doug wurde am Montag nacht in unserem Haus gefragt, ob er Meth verkaufe. Wir hatten schon eher den Verdacht, dass unsere Nachbarn dealen, weil sie dauernd 5-Minuten-Besuche bekommen und in letzter Zeit so viele dunkle und verdächtige Gestalten vor dem Haus rumhängen, aber Meth haben wir nicht erwartet. Wir schließen jetzt immer die Wohnungstür auch von innen zu und ich hab mit der Gebäudemanagerin telefoniert und sie meinte, theoretisch kriegen wir auch ein neues Schloss in der Haustür und dann können zumindest keine Fremden mehr ins Haus ohne vorher zu klingeln. Nicht, dass das viel an der Tatsache ändern würde, dass wir scheinbar nen Dealer im Haus haben, aber zumindest können wir dann sicher sein, dass niemand einfach so reinkommt. Mittwoch ist nämlich einer von den komischen Typen ums Haus gerannt und hat bestimmt 10 min lang "BEE, I NEEEEEEEED YOU!" geschriehen. Wir sind noch am Überlegen, ob wir die Polizei informieren, aber wir haben halt keine konkreten Beweise, nur Indizien. Ich will auf alle Fälle die Polizisten um ihre Meinung fragen, die donnerstags zum Jugendtreff kommen. Diese Woche ist Jugendtreff nur leider ausgefallen.
Ich will aber meinen Brief nicht mit sowas beenden und deshalb hänge ich noch ein paar Bilder vom Frühling dran. Mama, ich hab vorhin mitten in der Stadt Trillium gefunden! Und die Bäume blühen wunderschön.
Liebe Grüße aus Kitchener!
Eure Juliane
Liebe Juliane, dass klingt ja, als ob sich Dein Tagesablauf ganz schön gefüllt hat! Alle Achtung - im Museum hast Du nun ja auch alle Hände voll zu tun, mit Stunden halten und so... und auch noch mal herzlichen Glückwunsch zum Beinahegewinn! (wofür warst Du denn nominiert? für Dein hohes ehrenamtliches Engagement?)
ReplyDeleteLass es Dir gutgehen und genieß den schönen Frühling!
Ja, ich war für die ehrenamtliche Arbeit mit Jugendlichen nominiert. Danke schön!!!
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