Die Bilder sind jetzt schon seit ner Woche auf dem Computer, sodass ich endlich meinen Brief schreibe, aber irgendwie war dann doch nie die richtige Laune oder Zeit. Vermutlich spielte dabei auch eine Rolle, dass mir seit 21 Tagen jeden Tag - zum Teil extrem - übel ist und ich regelmäßig starke Schmerzen im oberen Bauch habe. Ich habe in den letzten Wochen vor allem Knäcke/cracker gegessen, war inzwischen beim Urgent Care Doctor (mein Hausarzt ist im Urlaub) (definitiv keine Magen-Darm-Grippe) und beim Ultraschall ("Tut es besonders weh, wenn ich hier auf die Gallenblase drücke?"). Die offiziellen Ergebnisse sind immer noch nicht bei mir, aber so kurz vor Weihnachten wundert mich das nicht. Mama hat mir Apfelmus empfohlen und das scheint tatsächlich zu helfen, einigermaßen, wenn ich meine Ernährung bissel "unnormal" gestalte: ich esse momentan kaum Sachen, die ich normalerweise essen würde: Jogurt, Müsli, Ei, Käse, Süßes, Scharfes oder Gewürze sind weitgehend weggefallen und jedesmal wenn ich mal "normal" esse, tuts dann schweineweh...
Auf Arbeit läuft es gut. Die beiden Kinder, Avery und Miles, scheinen mich sehr zu mögen und die Familie ist sehr nett. Chelsea habe ich letztes Wochenende nochmal gesehen - das nächste Mal sehe ich sie vermutlich Mitte Januar - das ist ja jetzt mein Nebenjob. Avery und ich spielen oft Verstecken (zum Teil mit dem Hund Mavix) und malen viel und puzzlen und rennen viel. Miles hält noch relativ lange Mittagsschläfchen, sodass ich ihn meist nur vormittags habe: er malt dann auch oder rennt seiner Schwester hinterher oder klettert auf Stühle, Sofas, Spielzeugautos und mich oder lässt sich von mir als "Pferd" hinter Avery hertragen ("Ich bin das pinke Pferd, du bist das lila Pferd und Miles ist das blaue Pferd, aber ich gehe zuerst!", sagt Avery dann immer.). Auch schön sind die Parties: "Wir brauchen Luftballons! Oh, es gibt nur einen, lass uns alle Bälle (vielleicht 50 kleine Plastikbälle) durch die Wohnung schmeißen!" Das einzige Problem ist, dass Avery recht mäklig ist und hauptsächlich Cracker, Brot oder Tortillas mit Käse oder Erdnussbutter ist. Ich biete ihr immer an, mein Essen zu kosten, aber meistens mag sie das nicht. Meine Cracker sind ihr zu "erwachsen" und "knusprig" und gestern kam es zu diesem Gespräch: Avery mit Blick auf meinen Teller: "Isst du heute Suppe zum Mittag?" Es war selbstgemachte Hühnersuppe mit Gemüse und Rindfleischstückchen (sehr lecker) ich: "Ja..." und bevor ich ihr was anbieten konnte: "Aber ich mag Suppe doch gar nicht!" Montag hat sie mir was von meinem Stollen weggegessen, den mochte sie, aber ich glaub meine normalen Mittage werde ich wohl für mich haben - wenn ich dann mal endlich wieder normal esse.
Chelsea beim Versuch, meine Stiefel anzuziehen, damit wir in den Schnee gehen können.
Chelseas Weihnachtsbaum und (unten) ihre Mal-Eier
Miles im Schnee
Averys und mein erster Schneemann
Mavix und Avery
Wie ihr seht, gibts bei uns Schnee. Jede Menge sogar! Wir hatten Temperaturen unter -10°C und sehr viel Schnee, heute sind nur knapp 0°C, mal schauen wie glatt es wird. Sansa wollte beim ersten tiefen Schnee erstmal nicht mehr raus, aber inzwischen hat sie sich an die Kälte gewöhnt und jetzt liegt es eher an uns, wenn sie mal nicht rausgeht. Hier ein kurzes Video von ihrem ersten Ausflug in tiefen Schnee:
das ist eine kanadische Winterspezialität: Ahornsirup wird auf Schnee gegossen und dann mit einem Stäbchen aufgerollt. Ich weiß nicht, ob der Sirup speziell behandelt wird, aber laut Freunden ist es sehr lecker. Ich habs aber noch nicht probiert.
Knecht Ruprecht und das Christkind mit Engeln
Beim Konzert, für das ich eine Karte von Chelseas Eltern bekommen habe (Kyle konnte leider an dem Tag nicht, sonst wäre er mitgekommen), hatte ich einen sehr guten Platz, weit vorn, so dass ich die Tänzerinnen (und ein Tänzer) vom Kinderballett, die Solisten (Sopran und Bariton), den Sinfoniechor und den Kinderchor und die Musiker (Sinfonie- und Jugendorchester) sehr gut sehen konnte. Gespielt wurden Auszüge aus Werken von Prokofiev und Tschaikovski (Nußknacker!) und Händel, modernere und nicht so moderne Stücke mit Gesang (zum Teil bissel jazzig, zum Beispiel Stille Nacht auf Englisch und White Christmas) und "The Snowman" von Howard Blake - ein animierter Kurzfilm mit Lifemusik und Gesang ("Walking in the Air" - ihr kennt vielleicht die Version von Nightwish). Dazwischen gab es mehrere amerikanische Weihnachtsliedklassiker zum Mitsingen (Joy to the World, We wish you a merry Christmas und Rudolph the Rednosed Reindeer, um ein paar zu nennen) und die Rezitation der Weihnachtsgeschichte. Wenn ich es einrichten kann, will ich nächstes Jahr wieder hin, dann hoffentlich mit Kyle.
So, jetzt noch ein paar Schnee- und Sansabilder und dann muss ich aber los, Apfelmus kaufen!
Liebe Grüße
Juliane
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